Kurze Zusammenfassung
Stell Dir vor, Deine Website könnte sich an unterschiedliche Nutzer anpassen, ohne dass dabei die Information oder die Struktur verloren geht. Genau das verlangt die Richtlinie 1.3 „Anpassbar“. Sie sorgt dafür, dass Inhalte auf verschiedene Arten dargestellt werden können, z.B. mit einem einfacheren Layout, ohne dass der Sinn oder die Beziehungen zwischen den Inhalten verloren gehen.
Was wird geprüft?
Es wird geprüft, ob die Inhalte auf Deiner Seite so strukturiert sind, dass sie sowohl in verschiedenen Layouts als auch durch unterstützende Technologien korrekt dargestellt werden können. Dazu gehört:
- Information und Beziehungen: Informationen, die über die Darstellung vermittelt werden, müssen auch auf andere Weise zugänglich sein, z.B. durch Programmierung oder Text.
- Sinnvolle Reihenfolge: Wenn die Reihenfolge der Inhalte wichtig ist, muss diese programmatisch bestimmbar sein, damit sie in der richtigen Abfolge wiedergegeben wird.
- Sinnliche Merkmale: Anweisungen zur Nutzung der Seite dürfen sich nicht nur auf Eigenschaften wie Farbe, Form oder Position verlassen.
- Ausrichtung: Inhalte dürfen nicht auf eine feste Display-Ausrichtung (Hoch- oder Querformat) beschränkt sein, außer es ist absolut notwendig.
- Eingabefelder: Der Zweck von Formularfeldern muss programmatisch bestimmt werden können.
- Zweck der Inhalte: Der Zweck von Bedienelementen, Symbolen und Bereichen muss programmatisch identifiziert werden können.
Warum wird das geprüft?
Barrierefreiheit ist mehr als nur „Sehbehindertenhilfe“. Es geht darum, sicherzustellen, dass Deine Inhalte für Menschen mit verschiedenen Einschränkungen zugänglich sind.
Nicht jeder kann Farben unterscheiden, auf eine bestimmte Abfolge achten oder sich nur auf visuelle Hinweise verlassen. Wenn jemand Deine Website nur über ein Screenreader-Programm nutzt, ist es entscheidend, dass dieser Nutzer trotzdem versteht, welche Informationen wichtig sind und wie sie miteinander in Beziehung stehen.
Außerdem – stell Dir vor, jemand möchte Deine Seite auf einem Handy im Hochformat anschauen, aber Deine Seite zwingt ihn dazu, ins Querformat zu wechseln. Das nervt! Und genau hier greift die Richtlinie: Deine Inhalte sollen flexibel sein, ohne jemanden auszuschließen.
Wie wird das geprüft?
Die Prüfung erfolgt in mehreren Schritten:
- Information und Beziehungen: Es wird geprüft, ob alle wichtigen Informationen, die durch das Layout oder die visuelle Darstellung vermittelt werden, auch durch Text oder programmatische Methoden erfasst sind. Wenn eine Information nur über die Farbe vermittelt wird, muss es eine Alternative geben, wie z.B. eine Beschriftung oder ein Symbol.
- Sinnvolle Reihenfolge: Die Reihenfolge, in der die Inhalte angezeigt werden, muss programmatisch bestimmt werden können, vor allem wenn sie für das Verständnis wichtig ist. Hier wird geschaut, ob die Reihenfolge über den Code korrekt definiert ist.
- Sinnliche Merkmale: Anweisungen wie „Drücke den grünen Button“ oder „Wähle das große Quadrat“ sind problematisch. Es wird überprüft, ob solche Anweisungen durch verständlichere, alternative Informationen ergänzt werden.
- Ausrichtung: Ob die Inhalte auch im Hoch- und Querformat funktionieren, wird getestet. Wenn eine bestimmte Ausrichtung notwendig ist, wird geprüft, ob dies wirklich unabdingbar ist.
- Eingabefelder: Es wird kontrolliert, ob die Funktion von Eingabefeldern, wie z.B. „Name“, „E-Mail“, oder „Geburtsdatum“, durch den Code klar erkennbar ist, damit unterstützende Technologien sie richtig zuordnen können.
- Zweck der Inhalte: Bedienelemente, Symbole und andere interaktive Elemente müssen durch den Code klar beschrieben werden, damit unterstützende Technologien sie erkennen und den Zweck klarstellen können.